Das die Ape ein Micro Campingmobil werden sollte stand schon von vornherein fest. Aber auch, dass der Innenraum des Kastenaufbaus so viel zu ungemütlich ist um darin angenehm schlafen zu können.
Auf der Suche nach Ideen für die Gestaltung des Ausbaus fand ich einige Seiten auf denen Ape Enthusiasten ihre Kreationen zeigten und erklärten.
Am besten gefiel mir aber der Entwurf von Jochem auf seiner Seite www.nimmeinlaechelnmit.de . Der Kastenausbau seiner „Dorothea“ war nicht nur ganz in meinem Sinne sondern auch sehr gut dokumentiert. Sogar technische Zeichnungen und eine Skizze mit den Aufmassen für den Zuschnitt der nötigen Bauteile steht zum Download bereit.
Mir war allerdings auch schnell klar, dass ich einige Details ändern würde.
Noch wusste ich allerdings nicht, das sich das ganze auch noch einer Metamorphose unterziehen würde und ich mehrmals nachträgliche Änderungen vornehmen würde.
Zuerst mal wurde die gesamte Innenfläche und die Decke des Kastens mit 14mm Armaflex Matten beklebt um eine Wärme-/Kältedämmung und etwas Schalldämmung zu erreichen. So ganz nebenbei bekam die Decke dadurch auch ein etwas freundlicheres Aussehen (wenn auch ein wenig gruftig da Schwarz).
Für den Ausbau eignet sich hervorragend Pappel Sperrholz. Dieses ist sehr leicht und ausreichend robust. Und es lässt sich hervorragend verarbeiten.
Für die Seitenwände habe ich 4 mm Sperrholzplatten genutzt da sie sehr leicht und flexibel sind. Diese habe ich mit Blechtreibschrauben befestigt. So sind sie sehr schnell entfernt bzw. bei Bedarf ausgetauscht. Das hat sich schon beim nachträglichen Einbau der Solaranlage sehr bewährt.
Unter der Liegefläche entstanden separate und verschieden große Stauräume , die unterschiedlich einfach zugänglich waren. Rechts und links je eine Schublade in der dann der Kocher bzw. die Küchenutensilien Platz finden und leicht zugänglich sind.
Den großen Freiraum im Mittelbereich teilte ich erst mal in zwei Bereiche auf und baute eine große Holz Schublade für den vorderen Bereich. Hinten sollte Zeugs Platz finden welches ich nicht so oft benötige.
Erst mal schien das eine gute Lösung zu sein. Auch die Verbindung der Platten der Liegefläche mittels Scharnieren wirkte erst mal ganz vernünftig und praktisch.
Doch schon auf unserer Probefahrt nach Usedom stellte ich fest, dass da noch einiger Optimierungsbedarf bestand.
- die große Schublade ist zu klobig und wenn man an den hinteren Teil des Stauraums oder den Motor will viel zu umständlich im Handling.
- gleiches gilt für die fest miteinander verbundenen Platten der Liegefläche.
- an die Stauräume hinten links, rechts und mittig kommt man kaum heran und das ist wirklich schade.
- und noch einige andere Dinge die mich störten
Statt der von mir aus Gewichtsgründen verwendeten 10 mm Platten (Jochem hatte auch 12 mm empfohlen) holte ich mir nun 12 mm Platten. Statt der Scharniere entschied ich mich für eine Art Stecksystem. Auf je einer Längsseite befestigte ich eine Aluminum U-Profil Schiene und auf der gegenüberliegenden Seite eine H-Profil Schiene. So lassen sich die Platten einzeln herausnehmen oder einfach übereinander schieben. Zusammengeschoben greifen die Profile ineinander und geben den Platten so viel Stabilität, dass ich auf jegliche Verstärkung bzw. Stützen unterhalb verzichten kann und so den großen mittleren Stauraum komplett zugänglich habe.
Die Front der großen mittleren Schublade wurde zu einer Blende für den Stauraum umfunktioniert und mithilfe von seitlich drehbar angebrachten U-Profil Schienen und Magnetschäppern so angebracht, dass sie nach vorn gekippt und einfach herausgenommen werden kann. Ansonsten dient sie der Liegefläche vorn auch noch als Stütze und Auflage. Daurch das sie komplett herausgenommen werden kann, ist sie nicht im Weg bei Arbeiten am Motor oder wenn man Dinge herein oder heraus schieben/ziehen will.
So ist genug Platz unter der Liegefläche um mein Klapprad flach darunter zu legen und noch einiges zu verstauen. Ansonsten hat man dort einen geradezu luxuriösen Stauraum .
Das hintere rechte Staufach wurde sinnvoll genutzt um dort die beiden Batterien und die ganze Solar- und Ladeelektronik unterzubringen.
Die linke Schublade verlängerte ich bis an das Ende der Liegefläche und baute eine Blockierung ein so das ich sie nicht ungewollt zu weit herausziehen kann. So kann ich den gesamten Stauraum bis hinten hin nutzen und sehr gut erreichen.
Oberhalb der Liegefläche, im hinteren Bereich, baute ich noch ein 45 cm tiefes Regal an welches ich (so wie auf Booten üblich) mit einer Blende mit Ausschnitt versah. In die Blende integrierte ich noch eine 12V Bordsteckdose und eine Doppel USB Buchse sowie die Fernsteuerung für die Solaranlage. Und unter das Regal kam dann noch ein Autoradio mit integrierten Boxen um es auch noch akustisch gemütlicher im Schlafraum zu haben. Und für gutes Licht sorgen zwei LED Lampen.
Bei einem Markendiscounter konnte ich dann noch zwei Schaumstoff Klappmatratzen (Gästebett) erwerben. Die habe ich um 10 cm gekürzt so das sie in der Länge passen. Sie lassen sich sehr einfach zusammenfalten wenn man sie nicht braucht und passen absolut perfekt in Länge und Breite auf die Liegefläche.
Alles in allem bin ich im Moment sehr zufrieden mit diesem Ausbau und bin schon gespannt wie gut sich das auf unserer über zweiwöchigen Südfrankreich Reise bewährt.
Ich werde irgendwann auch noch Aufrisse bzw. Technische Zeichnungen anfertigen und hier zum Download einstellen.
Ich habe aber weitestgehend alles photografisch dokumentiert und hoffe, dass euch die Bilder weiterhelfen. Ansonsten könnt ihr mich auch gern kontaktieren um Fragen zu stellen.
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