Es war im August 2006. Meine Freunde und ich waren wieder einmal unterwegs. Tiefhinein in den indischen Teil des Himalayas hatte es uns verschlagen, das alte Königreich Zanskar und seine vielen einsamen Klöster für uns zu entdecken. Drei Wochen auf Schusters Rappen in einem Land ohne Straßen und vollständig auf uns allein gestellt, zogen wir durch diese unberührte Gebirgslandschaft, so groß wie Südtirol mit nur knapp 8000 Einwohnern. Alles arme Bauern und ihre vielköpfigen Familien, die in der kurzen Vegeationszeit, die ihnen der achtmonatige Winter Zeit gibt, Kartoffeln, Erbsen und Gerste anbauen und ernten. Und das in einem im Sommer niederschlagslosen trockenen Klima zwischen den in den Himmel ragenden Bergen. Praktisch eine Hochgebirgswüste zwischen vier- und fünftausend Metern, in der es keine Bäume gibt und nur an den Stellen ein wenig karges Grün sprießt, wo die seltenen Bäche nutzbar gemacht werden können.
Dort also zogen wir durch´s Land und befanden uns quasi auf einer Pilgertour, in einer Art meditativen Versenkung ohne all´ die Dinge, die uns hier so unverzichtbar scheinen. Auf staubigen Pfaden und in dünner Höhenluft wandelten wir zwischen den Welten von einem Kloster zum Nächsten und ließen uns gefangen nehmen vom Zauber des tibetischen Buddhismus.
Genau dort entstand dieses Foto. Ein alter Mann, aus dessen zerfurchtem Gesicht zwei gütige Augen neugierig die seltenen Besucher beobachteten und in den Händen sein Halt und seine Zuversicht…
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